Unsere Philosophie

Unser Waldkindergarten ist ein Ort ohne Türen und Wände, welcher den Kindern den aufregendsten Spielplatz bietet, den es gibt: die Natur. Zu jeder Jahreszeit stehen den Kindern in Wald und Flur die reichhaltigsten Erfahrungs- und Lebensräume zur Verfügung.

Die Idee hat ihren Ursprung in Dänemark, wo es schon bereits seit den fünfziger Jahren Waldkindergärten gibt. Inzwischen wurden auch in Deutschland viele Einrichtungen dieser Art gegründet – in Baden-Württemberg mittlerweile über 80 – und es werden täglich mehr!

Der Waldkindergarten Wurzelkinder e.V. wurde im Jahr 2000 gegründet und ist eine eingruppige Einrichtung mit 20 Plätzen.

 

Das pädagogische Konzept

Der Rhythmus der Jahreszeiten strukturiert die Inhalte der Kindergartenarbeit. Durch das „echte“ aufeinander angewiesen sein wird die soziale Kompetenz der Gruppe und des Einzelnen herausgefordert und gefördert. Der Wald bietet eine Vielzahl von Bewegungsanlässen zum Klettern, Balancieren, Kriechen, Hüpfen. Die Bewegung ist die Grundlage für eine gute kognitive, soziale und emotionale Entwicklung. Das Spiel in der Natur ohne vorgefertigte Spielmaterialien, regt die Fantasie und Kreativität der Kinder in höchstem Maße an. Der Aufenthalt im Lebensraum Wald fördert die Verantwortung und das Verständnis für Tiere und Pflanzen. Weitere inhaltliche Schwerpunkte sind die religiöse Erziehung, die rhythmisch-musikalische Erziehung, die Sprachförderung und die Vorschulerziehung.

Ein Tag im Waldkindergarten

Der Tagesablauf im Waldkindergarten hat eine klare Strukturierung, in die täglich wiederkehrende Rituale eingebettet sind. Gegen 8.40 Uhr, wenn alle Kinder im Wald angekommen sind, macht sich die Kindergartengruppe mit dem mit Wasserbehältern und Rucksäcken vollbeladenen Bollerwagen auf den Weg in den Wald.
Die erste Station ist der Morgenkreisplatz, der sich gleich neben dem Bauwagen befindet. Im Morgenkreis, um eine schön geschmückte Wurzel, stimmen die Kinder ihr Begrüßungslied an. Nachdem jedes Kind mit einem kleinen Ritual begrüßt wurde, wird begeistert über die Spielplatzauswahl diskutiert.
Quer durch den Wald wandert die Gruppe auf ihren eigenen Wegen zu dem ausgewählten Platz. Dort angekommen verteilen sich die Kinder und tauchen vollständig ins Freispiel ein. An einer Wurzel wird nach einem Schatz gegraben, daneben entstehen Lehmbrote in einer Bäckerei und eine weitere Gruppe bereitet eine Zirkusaufführung vor.
Gegen 10.30 Uhr beendet der „Kuckucksruf“ die Freispielphase. Nach dem Aufräumen der mitgebrachten Werkzeuge, stellen sich die Kinder in einer Reihe zum Händewaschen auf. Zum gemeinsamen Vesper setzt sich die Gruppe in einen Kreis, fasst sich zum Tischspruch an den Händen und lässt sich das mitgebrachte Vesper schmecken. Im Anschluss daran wird immer eine Geschichte vorgelesen, die schon gespannt erwartet wird.
Jetzt ist auch noch Zeit für eine angeleitete Beschäftigung. Das Angebot beinhaltet Schnitzen, Tippibauen, Kreis- oder Rollenspiele, Singen, Malen und Basteln und orientiert sich am jeweiligen Rahmenthema. Bald ist schon wieder Zeit sich zum Bauwagen aufzumachen. Nach dem Abschlusslied geht es wieder zurück zum Treffpunkt.

 

Versorgung

1. Grundversorgung:

Die Erzieherinnen führen im Rucksack einen Sanitätskasten, Mobiltelefon, Kanister mit Wasser, Lavaerde, Klappspaten und Ersatzkleidung mit.

2. Essen:

Die Kinder bringen für das gemeinsame Frühstück ein gesundes Vesper und Getränk in ihrem Rucksack mit. Vor dem Essen werden die Hände gründlich mit Lavaerde gewaschen.

Beim Essen sitzen die Kinder auf einem Sitzkissen (Isomatte), sie sind so besser vor Kälte geschützt.

3. Toilette:

Die Kinder können außerhalb der Spielbereiche an bestimmten Plätzen pinkeln gehen; Stuhlgang wird mit dem Klappspaten vergraben (bei Bedarf ist eine chem. Toilette vorhanden).

4. Kleidung:

Wichtig für die Kinder ist bequeme und der Jahreszeit angepasste Kleidung. Sie sollen immer Arme, Beine und Kopf bedeckt haben und festes Schuhwerk tragen. Damit ist das Kind besser vor Verletzungen und Zeckenbefall geschützt. Wenn es kalt ist, erweist sich der sogenannte „Zwiebel-Look“ am geeignetsten, d.h. mehrere Schichten Kleidung übereinander. Vor Regen schützt die gängige Matsch-Kleidung.

Elternarbeit – Zusammenarbeit:

Da der Kindergarten eine familienergänzende Einrichtung ist, ist eine vertrauensvolle, intensive Zusammenarbeit zwischen Einrichtung und Eltern für das Wohl des Kindes nötig. Es finden Elternabende, Elterngespräche und Eltern-Kind-Tage im Wald statt. Die Mitarbeit der Eltern in Form von Mitgehdiensten, Wasserdienst, Mithilfe bei Vereinsaktivitäten und Festen ist auch zur Finanzierung des Elternvereins erforderlich. Die Eltern sind durch die 2 Elternbeiräte vertreten.